05 Göppingen: Straße Birenbach/Krettenhof

Schleichverkehr als Ärgernis

Stadt Göppingen lehnt Straßensperrungen ab – Grüne scheitern mit Antrag

Autor: HELGE THIELE | NWZ 05.03.2011

 

Autofahrer dürfen zwischen Bartenbach und dem Krettenhof weiter ungehindert durch die Natur brausen: Die Stadt Göppingen lehnt eine Sperrung des schmalen Sträßchens ab. Die Grünen schütteln den Kopf.

Göppingen. Spaziergänger, Wanderer und andere Erholungssuchende ärgern sich, Mütter und Väter sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder. Doch die Stadt Göppingen denkt nicht daran, den schmalen und holprigen Verbindungsweg zwischen Bartenbach und dem Krettenhof für Autos zu sperren. Nicht einmal dem Versuch einer zeitlich begrenzten Sperrung an Wochenenden wollte der Gemeinderat zustimmen. Ein entsprechender Antrag der Grünen fiel diese Woche mit Pauken und Trompeten durch. Fraktionschef Christoph Weber hatte darauf hingewiesen, dass die Verbindungsstrecke, die viele Autofahrer als Abkürzung benutzen, „nicht für den überörtlichen Verkehr geeignet ist“ und die Stadtverwaltung aufgefordert, die kleine Straße zu entlasten. Dies würde auch helfen, die Ausgaben der Stadt für den Unterhalt der Straße zu verringern.

Doch in der Verwaltung und im Gemeinderat sieht man offenbar kein so drängendes Problem darin, dass Autofahrer statt auf der für den überörtlichen Verkehr vorgesehenen Bundesstraße 297 lieber durch die intakte Natur brausen, um ein paar Fahrminuten zu sparen – nicht selten mit überhöhter Geschwindigkeit.

Auch Oberbürgermeister Guido Till ist über diese Situation alles andere als glücklich, er sprach jedoch vom „kleineren Übel“. Wenn die Stadt dem Schleichverkehr zwischen Bartenbach und dem Krettenhof „einen Riegel vorschiebt“, würde noch mehr Verkehr auf die ohnehin schon stark belastete Bundesstraße verlagert – mit allen negativen Folgen für die Anwohner. Dies gelte zudem nicht nur für die B 297, sondern auch für die Nördliche Ringstraße in Göppingen und die Ortsdurchfahrten von Maitis und Hohenstaufen. Daher nehme man es billigend in Kauf, so Till, dass ein Teil der Autofahrer auf die kleine Verbindungsstraße ausweiche.

Die Grünen schütteln darüber den Kopf. Es sei nicht die Aufgabe der Stadt, eine Bundesstraße zu entlasten, monierte Weber. Seine Fraktionskollegin Eva Epple ergänzte: „Es sollte nicht unsere Aufgabe sein, es den Autofahrern so schön wie möglich zu machen. Die Stadt sollte stattdessen lieber überlegen, wie man den Individualverkehr reduziert.“ Die große Mehrheit im Gemeinderat widersprach.

Immerhin soll in Verbindung mit der Neugestaltung der Ortsmitte Bartenbach gemeinsam mit den Bürgern ein Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung in der Lerchenberger Straße ausgearbeitet werden.

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