10 Kritik an Grüner Energiepolitik

Warum kein Spartarif bei Atomstrom? (Leserbrief)

Autor: Wilhelm Sprinzl, Süßen | NWZ 10.03.2011

 

Vor Jahren forderten die Grünen einen Benzinpreis pro Liter von fünf Mark, weil der Energieträger Benzin einfach zu billig sei. Infolge der Krise im arabischen Raum stand der Preis an einer Tankstellenkette kürzlich bei 1,75.9 Euro für einen Liter V-Power-Superbenzin, also umgerechnet bei 3,50 Mark. Wir kommen dem von den Grünen herbeigesehnten Preis von damals fünf Mark und heute 2,50 Euro immer näher. Hofft die Partei der Grünen als Partei der Gutverdiener mit politischem Linkstouch, deren Wählerschaft sich die Preiserhöhungen ohne weiteres im Gegensatz zu den breiten Schichten des Volkes leisten kann, darauf, dass sie künftig von der geringeren Verkehrsbelastung stressfreier auf den Straßen profitieren kann?

Genau so verhält es sich beim Strompreis, der 2011 um 9,5 Prozent gestiegen ist. Grund dafür ist die hauptsächlich von den Grünen zu verantwortende Umlage für erneuerbare Energien aus der rot-grünen Regierungszeit mit einem Anstieg auf 3,5 Prozent pro Kilowattstunde. Somit subventioniert der Stromkunde – nicht der Staat – die erneuerbaren Energien pro Jahr mit rund 13 Milliarden Euro! Dies ist nicht weiter allen Strombeziehern zuzumuten, weil Strom für die breiten Schichten bald nicht mehr bezahlbar ist.

In Frankreich und anderen EU-Ländern, die auf den klimafreundlichen und CO2-freien Atomstrom setzen, ist der Strompreis um etwa 40 Prozent billiger als in Deutschland. Warum gibt es nicht zwei Stromtarife, einen teureren für den Strom aus erneuerbaren Energien einschließlich der Umlage, den die gutverdienenden Grünen problemlos bezahlen könnten, und einen billigeren Tarif mit Atomstrom für Leute, die sparsam mit ihrem Einkommen umgehen müssen? Bei dieser Wahlmöglichkeit wäre die Verwunderung groß, wie viel Stromkunden sich für den billigen Atomstrom entscheiden würden.

Zu dem „Totschlagargument“, dass kein Endlager für die atomaren Abfälle besteht, ist anzuführen, dass wiederum die ideologiebehafteten Grünen in erheblicher Weise eine Mitverantwortung tragen, weil während der rot-grünen Regierungszeit etwa zehn Jahre lang die Erkundung des Salzstockes in Gorleben eingestellt wurde. Erst 2011 wurde die Erkundung wieder aufgenommen. Ohne die Grünen als „Dagegenpartei“ und generelle Modernisierungsverweigerer könnte ein Atomendlager in Gorleben möglicherweise bereits in Betrieb gehen.

Als erstes Land in Europa baut übrigens Finnland ein Atomendlager, und weltweit über 100 Staaten setzen auf die klimafreundliche Atomenergie. Aus Gründen der Gerechtigkeit ist eine Änderung der Strompreisgestaltung unabdingbar.

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