10 S-21 Stresstest

Stresstest diskutiert

Grüne über S 21-Befürworter enttäuscht

Autor: pm | GZ 10.08.2011 

Geislingen. Beim monatlichen Stammtisch der Grünen im Helfensteiner Land herrschte Enttäuschung über die diskussionsfeindliche und kompromisslose Haltung der wichtigsten Befürworter von Stuttgart 21 angesichts der Ergebnisse des Stresstests und des Kompromissvorschlags von Schlichter Heiner Geißler. Der Tübinger OB Boris Palmer (Grüne) hatte für die Schlichtung einen Vortrag vorbereitet, in dem er nachweisen wollte, dass S 21 den Stresstest keineswegs bestanden habe. Die Befürworter von Stuttgart 21 hätten es bis heute versäumt, im Detail auf die Vorwürfe einzugehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.

Die meisten Stammtischteilnehmer zeigten sich von den Argumenten Palmers überzeugt: Demnach zeige eine kritische Lektüre des SMA-Gutachtens, dass die Bahn nur durch eine Vielzahl von zum Teil extrem unrealistischen Annahmen in der Lage sei, einen Fahrplan zu simulieren mit 30 Prozent mehr Zügen als heute in der Spitzenstunde – und dies bei einer deutlich schlechteren Betriebsqualität als heute. „Sobald der Bahnhof fertig ist, fährt er auf Kante“, so Ismail Mutlu, und das, obwohl aus Gründen des Klimaschutzes und der Erdölverknappung massive Verkehrsverlagerungen von der Straße auf die Schiene immer wichtiger werden.

Den Vorschlag von Heiner Geißler und der SMA, den Bau eines Kombibahnhofs mit überirdischen Gleisen für den Nahverkehr und unterirdischen für den Fernverkehr ernsthaft zu prüfen, wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen: Einerseits erscheine es plausibel, dass eine solche Lösung sowohl billiger käme, auch mehr und besseren Zugverkehr zulasse als die derzeitige Planung, andererseits sei ein solcher Kombibahnhof nur sinnvoll, wenn und sobald die Neubaustrecke Ulm-Wendlingen fertiggestellt werde. Alle Beteiligten müssten sich aber überlegen, ob sie nicht eine gütliche Einigung auf einen derartigen Kompromissvorschlag der Fortsetzung und womöglich Eskalation des derzeitigen Konflikts vorzögen, heißt es in der Mitteilung.

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