02.05.12 Energiearmut

Leserbrief von Rüdiger Höwler, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis Göppingen, vom 02. Mai 2012

Ursache und Wirkung

Es ist wirklich sehr traurig und ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft, dass immer mehr Haushalten der Strom abgeschaltet wird, weil sie ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Kann man aber deshalb auf zu hohe Strompreise bzw. gestiegene Energiekosten schließen? Wenn man nicht weiter darüber nachdenkt, scheint dies völlig logisch. Ist es aber nicht! Die betroffenen Haushalte werden vermutlich auch die Müllgebühren, Wasserrechnung, Miete … ebenfalls nicht bezahlen können. So müsste die Verbraucherzentrale zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass auch die vielen anderen Posten des täglichen Bedarfs viel zu teuer sind. Tut sie aber nicht. Warum? Erstens: Die Verbraucherzentralen haben offenbar ein Problem mit der Energiewende. Sie lassen keine Möglichkeit aus, dagegen Stimmung zu machen. Zweitens: Nach Mietrückständen, unbezahlte Wasser- und Müllabfuhr-Rechnungen zu recherchieren ist ungleich mühsamer.

Das eigentliche Problem liegt doch darin, dass immer mehr Menschen durch Hartz4, prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder niedrige Renten in die Armut abrutschen, so dass der Lebensunterhalt nicht mehr vom Einkommen gedeckt werden kann. Während gleichzeitig das Vermögen weniger Menschen unaufhaltsam weiter wächst. Ein weiteres Auseinanderdriften von Vermögen und Einkommen wird eines Tages zu Unfrieden führen und unsere Demokratie gefährden.

Rüdiger Höwler
Rechberghausen

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Der Leserbrief bezieht sich auf den Artikel:

„Haushalte ohne Strom“, NWZ 02. Mai 2012… (2. Absatz)