01.09.12 Windkraft

Leserbrief von Rüdiger Höwler, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis Göppingen, vom 01. September 2012

Weg frei für die „großen Vier“

Soll der Baustopp auch für die Offshore Windparks in Nord- und Ostsee gelten? Den einzig nennenswerten „Erneuerbaren-Energien-Projekten“ der großen vier Stromkonzerne. Hierauf legt die Bundesregierung derzeit den Fokus. Offshore Windstrom, der bereits in der Erzeugung doppelt so teuer ist wie der am Land erzeugte. Der dann über die in Verzug geratene Seekabel von Tennet (wofür jetzt auch noch der Stromkunde haften soll!) direkt an der Küste für die nächsten Jahre „stranden“ wird. Denn alle deutschen Küstenländer haben bereits einen Windstromanteil von über 40% des Eigenverbrauchs. In Baden-Württemberg liegt dieser Anteil bei unter einem Prozent! Das norddeutsche Netz ist noch gar nicht in der Lage, diese Strommengen zusätzlich aufzunehmen. Also müssen dann schleunigst die Trassen nach Süddeutschland her (wo der Stromkunde vermutlich auch bei Verzug für den Schadensersatz aufkommen soll). Der durch Leitungsverluste hier vielleicht 2025 ankommende klägliche Reststrom wird natürlich noch mit ordentlichen Netzentgelten belastet.

Günstig Wind- und Solarstrom vor Ort zu produzieren, muss aber dringend ein Riegel vorgeschoben werden. Denn hier engagieren sich praktisch ausschließlich Privatpersonen, Landwirte, kleine- und mittelständische Betriebe, sowie Energiegenossenschaften. Wo kämen wir denn da hin, wenn die Regionen sich größtenteils selbst versorgen könnten und womöglich die gigantischen Offshore- und Netzprojekte gar nicht in Anspruch nähmen?

Man sieht auch hier, die Bundesregierung und die FDP sind stets bemüht, die Bürger vor unnötigen Strompreiserhöhungen zu schützen.

Rüdiger Höwler
Rechberghausen

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Der Leserbrief bezieht sich auf:

"FDP: Baustopp für Windkraft" in der NWZ vom 01. September 2012