03.09.12 Stromnetz

Pressemitteilung vom 10. September 2012 zum Stammtisch der Grünen im Helfensteiner Land mit Rüdiger Höwler in der Geislinger Seemühle (06.09.12)

Auf eine gutes Zusammenspiel

So lautete es im Helfensteiner Stammtisch in der Seemühle Geislingen am vergangen Donnerstag. Es ging bei dem Thema Energiewende um das künftige Zusammenspiel zwischen Erzeugung, Netze und Speicher. Es wurde aufgezeigt, was für die Systemtransformation wichtig ist.

Beim Thema Erzeugung wurde am Beispiel der ersten 6 Monate dieses Jahres eindrücklich gezeigt, dass ein gut ausbalanciertes Verhältnis zwischen Wind- und Sonnenenergie, den Speicherbedarf ganz erheblich reduzieren kann, weil sich die Quellen sehr gut ergänzen. Was im Winter an Sonnenstrom fehle, würde durch ein mehr an Windkraft gedeckt und umgekehrt. Sonnenstrom decke die Tagesspitzen sehr gut ab, während Wind auch in der Nacht seinen Beitrag leiste. Flexible GuD (Gas-und-Dampf-) sowie Blockheizkraftwerke seien für die Versorgungsicherheit zunächst unerlässlich, könnten später aber auch mit synthetischem Gas aus überschüssigem Windstrom betrieben werden.

Der Aufwand an Netzausbau sei sehr davon abhängig, wie später unsere Erzeugungsstruktur aufgebaut ist. Lege man den Schwerpunkt auf einer zentralen Versorgung, seien viele neue Höchstspannungstrassen, vor allem von Nord nach Süd erforderlich, um den Windstrom der Offshoreparks in den Süden zu transportieren. Bei der dezentralen Erzeugung wären vorrangig Anpassungen im Mittelspannungs- und Verteilnetz nötig. Konnte das Verteilnetz bislang nur den Strom zu den Verbrauchern liefern, so müsse es heute und künftig auch Strom aus kleinen und mittleren Erzeugungsanlagen aufnehmen können. Insgesamt müssten so aber weniger Leitungen zugebaut werden, weil die Regionen sich vornehmlich selbst versorgen würden und nur ein überregionaler Austausch gewährleistet werden müsste.

Der nötige Speicherzubau sei wiederum abhängig von der Netz- und Erzeugungsstruktur. Speichertypen unterschieden sich hauptsächlich in Kapazität und Wirkungsgrad, Kurzzeit- und Langzeitspeicher. Während Langzeitspeicher einen saisonalen Ausgleich leisten müssten, aber voraussichtlich erst ab 2030 erforderlich wären, bestünde bereits jetzt Bedarf an Kurzzeitspeichern, der mit steigendem Anteil erneuerbaren Stroms noch weiter wüchse. Überraschend war, dass Pumpspeicherkraftwerke eher zu den Kurzzeitspeichern zählten, weil ihre volle Leistung nur mehrere Stunden zur Verfügung stünde. Als Langzeitspeicher bezeichne man hauptsächlich Wasserstoff oder synthetisches Methan.

Alles gut aufeinander abgestimmt, ließe sich die Transformation zu einer nachhaltigen, ressourcen- und umweltschonenden Stromerzeugung umsetzen, ohne die Verbraucher zu überfordern. Abhängigkeiten von Uran-, Kohle-, Öl- und Gasimporten für die Stromerzeugung wären dann überwunden und würden so mittel- und langfristig zu einer Versorgung zu günstigen Preisen führen.

zur Veröffentlichung in der GZ vom 12.09.12…

 

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