25.09.12 Spitzenlast

Leserbrief von Rüdiger Höwler, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis Göppingen, vom 25. September 2012

Bundesregierung mit Energiewende überfordert

Kann die Bundesregierung tatsächlich so dumm sein, oder denkt sie, man könne die Bürger für so dumm verkaufen? Bislang waren verhältnismäßig teure Mittel- und Spitzenlastkraftwerke regelmäßig zum Einsatz gekommen und haben so den Börsenpreis für den gesamten Strom tagsüber nach oben gepuscht. Das passiert heute nur noch unregelmäßig und immer seltener, wodurch der Börsenpreis in den letzten Jahren schon erheblich gesunken ist. Dies ist aber bisher noch nicht beim Kunden angekommen (außer bei großen Industrieunternehmen). Das heißt, die Differenz haben sich die Versorger schon einmal eingesackt.

Jetzt wird es richtig interessant. Die Argumentation, dass die Rentabilität von Kraftwerken sinkt bei abnehmender Auslastung ist zwar richtig. Das dürfte sich aber auf den Strompreis insgesamt nicht auswirken. Denn sonst würde es ja bedeuten, dass es sogar teurer wäre, Kraftwerke einfach nur bereitzuhalten, als sie in Summe bereitzuhalten plus sie häufig einzusetzen und dabei zusätzlich Brennstoffe zu verfeuern. Sorry, da passt etwas nicht zusammen! Das heißt konkret: Sie profitieren von den gesunkenen Börsenpreise, die an die Kunden nicht weitergegeben werden, lassen sich das Bereithalten von Kapazitäten vergüten und sparen dann auch noch Brennstoffe für weniger Einsätze. Glückwunsch, besser geht es einfach nicht. Nicht jede Regierung, ist so unfähig, einfachste Zusammenhänge zu erkennen. Aber den Bürgern permanent weismachen, die Energiewende sei schuld an steigenden Preisen.

Rüdiger Höwler
Rechberghausen

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Der Leserbrief bezieht sich auf:

"Gesetz gegen Stromengpass" in der NWZ vom 22. September 2012