Leserbrief von Rüdiger Höwler, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis Göppingen, vom 06. Januar 2013
Eine Frage der Priorität
Wie wir ja alle wissen, bekennt sich die gesamte Bundesregierung uneingeschränkt zu der eingeleiteten Energiewende und räumt ihr höchsten Stellenwert ein.
Da ist es schon komisch, dass alle neuen und großen Anlagen über Abschaltvorrichtungen verfügen müssen, die vom jeweiligen Netzbetreiber bei Bedarf aktiviert werden können. Die Anlagen, die noch nicht über entsprechende Steuerungen verfügen, müssen nun nachgerüstet werden. Gleichzeitig laufen aber Kohle- und Kernkraftwerke unvermindert weiter, weil sie zu unflexibel sind.
Wenn man wirklich an einen zügigen und kostengünstigen Umbau unserer Stromversorgung interessiert ist, sollte man da nicht besser die Betreiber konventioneller Kraftwerke zu einer entsprechenden Nachrüstung drängen? Dann würden weniger Brennstoffe verbraucht, weniger Schadstoffe ausgestoßen und gleichzeitig die neuen Anlagen erneuerbarer Energien besser genutzt.
Zurzeit ist es noch ein Randthema, das aber mit dem weiteren Zubau erneuerbarer Energien ganz erheblich an Bedeutung gewinnt. Wir müssen uns entscheiden, wem wir wirklich Vorfahrt gewähren: fossil-nuklear oder erneuerbar?
Rüdiger Höwler
Rechberghausen
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