22.12.12 Stuttgart 21

Leserbrief von Eckhart Klein, Vorsitzender des Ortsverbands Helfensteiner Land, vom 22. Dezember 2012

Kostenexplosion S21 und alternativlos weiterbauen?

Man kann die Kostenentwicklung bei S21 nur mit Schrecken zur Kenntnis nehmen. Statt sicherem Kostendeckel sind die Kosten in den 13 Monaten seit der Volksabstimmung um fast 3 Milliarden gestiegen. Damit bereits doppelt so viel Kostensteigerung, wie die damals hochgerechneten Ausstiegskosten. Aus Bahnkreisen wird bereits über 10 Milliarden Gesamtkosten spekuliert. Dabei kommt die Bahn durch Planungsfehler und schlechte Bauvorbereitung in Stuttgart nicht vom Fleck. Als Eröffnungstermin war letztes Jahr noch 2019 versprochen, nun geht es um 2022 oder später, am Flughafen dann noch ein paar Jahre extra. Mit jedem Jahr "Bauen" rückt der Termin noch weiter in die Ferne.

Lässt man die DB wirklich so alternativlos weiterwursteln und schießt Milliarden um Milliarden aus öffentlichen Kassen nach? In Geislingen kann man keinen Fahrstuhl am Bahnhof nachrüsten, um den Bahnsteig mit dem Rollstuhl erreichen zu können. Das Eisenbahnbundesamt reklamiert bereits 25% aller Brücken als marode. Es kann nicht richtig sein, die Infrastruktur in Breite verfallen zu lassen, nur um Prestigeprojekte durchzupauken, und dabei alle Wirtschaftlichkeitskriterien zu reißen.

Vielleicht können ja ein paar Leute über die Weihnachtstage in sich gehen und diesen gordischen Knoten lösen? Politik kann nicht bedeuten, ohne Handlungsalternative bei knappen Kassen in den Wettbewerb um die größte Investitionsdummheit mit Elbphilharmonie, Nürburgring und Berliner Flughafen zu treten.

Eckhart Klein, Geislingen

 

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