11.02.13 Baupolitik

Bericht zum Stammtisch der Helfensteiner Grünen am 07. Februar 2013 (veröffentlicht am 11. Februar 2013)

„Grüne Baupolitik“ als Schlüsselthema

Bundestagskandidatin Annette Weinreich beim Stammtisch der Helfensteiner Grünen

Es war die erste Gelegenheit für sie, ihr Schwerpunktthema „Grüne Baupolitik“ im beginnenden Bundestagswahlkampf einmal im Zusammenhang vorzustellen. Annette Weinreich, Architektin und grüne Bundestagskandidatin im Wahlkreis Ulm/Alb-Donau, war auf Einladung der Grünen im Helfensteiner Land zu deren monatlichen Stammtisch, dieses Mal wieder in der Geislinger Seemühle, gekommen.

„Planen – Bauen – Wohnen“: Entlang dieses Dreischritts fächerte Weinreich das ganze Spektrum grüner Baupolitik mit all seinen ökologischen, stadtplanerischen und sozialen Folgen auf. Dabei räumte sie mit allerlei Klischeevorstellungen auf. So sei das Leben auf dem Lande keineswegs immer billiger und ökologischer als in der Stadt: Günstige Grundstückspreise erkaufe man sich oft durch höhere Erschließungskosten und eine höhere Abhängigkeit vom Autoverkehr, was wiederum größere Kosten und Zeitverluste zur Folge habe, einhergehend mit Folgeschäden für Klima und Natur. Gewerbliche Neuansiedlungen im ländlichen Raum seien durchaus auch für Grüne erstrebenswert, vorausgesetzt allerdings, Landschaftsverbrauch und Verkehrsaufkommen hielten sich in angemessenen Grenzen und es führe tatsächlich zu entsprechend mehr Arbeitsplätzen.

Beim eigentlichen Bauen müsse immer darauf geachtet werden, dass schnell umgesetzte und staatlicherseits geförderte Energiesparmaßen nicht auf lange Sicht mehr Schäden als Nutzen erbrächten: „Wir können nicht jedes Haus in Styropor einwickeln.“ Die langfristigen Folgen, insbesondere bei der Entsorgung von Dämmstoffen, dürften nicht ignoriert werden. Quartiersbezogene Sanierungen seien oftmals individuellen Lösungen vorzuziehen, und „Abriss und Neubau ist natürlich immer die einfachste Variante“, doch zahle sich die intelligent sanierte Erhaltung von Bausubstanz oftmals in der Gesamtschau aus.

Die Hälfte der Deutschen wohne zur Miete: „Deutschland ist Mieterland und grüne Baupolitik immer auch Sozialpolitik.“ Mit der Föderalismusreform 2006 habe sich der Bund leider aus dem Sozialen Wohnungsbau verabschiedet, mit katastrophalen Folgen.

Insgesamt seien Planen und Bauen Schlüsselthemen beim „Green New Deal“, der von den Grünen propagierten Wirtschaftspolitik, die Umweltschutz als Innovations- und Wachstumsspritze für die Wirtschaft begreife – eine Einsicht, für die sie oftmals auch innerhalb der grünen Partei noch werben müsse. Aufgrund ihrer Erfahrungen als freie Architektin und Ulmer Gemeinderätin dränge es die 49-jährige nun in die Bundespolitik: Denn dort würden entscheidende Rahmenbedingungen für die lokalen Akteure geschaffen.

zur Veröffentlichung im filstalexpress am 11.02.13 (Link)…

 

zur Veröffentlichung in der Geislinger Zeitung am 13.02.13 (Link)…

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