24.03.13 Offshorewind

Leserbrief von Rüdiger Höwler, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis Göppingen, vom 24. März 2013

Hochgelobter Offshore-Windstrom

Als Befürworter des Umstiegs auf erneuerbare Energien, begrüße ich auch das Errichten von Windparks auf offenem Meer. Es wundert mich nur, dass hier völlig unreflektiert berichtet wird. Der Strom aus solchen Anlagen ist etwa doppelt so teuer wie der aus Windrädern an Land. Selbst der Strom von kleinen Hausdachanlagen aus Photovoltaik ist inzwischen billiger. Hinzu kommen noch die Seekabel, der zusätzliche Bedarf an Leitungskapazitäten und die Verluste über den fast 1000 km langen Transport.

Die Strompreisbremse des Umweltministers Altmaier will aber ausgerechnet die Windkraft an Land noch weiter beschneiden. Hier dringend notwendige Investitionen liegen jetzt auf Eis, weil sich so die Anlagen nicht mehr wirtschaftlich betreiben lassen. Investoren auf hoher See werden aber weiter verhätschelt und jedes mögliche Risiko auf den Endkunden abgewälzt.

So soll der Süden auch in Zukunft vom Strom der Energiekonzerne, den Betreibern von Offshore-Parks, abhängig bleiben und bloß nicht in die Lage versetzt werden, sich selbst überwiegend dezentral versorgen zu können. Energiegenossenschaften haben halt keine Lobby. Sie können abgewrackten Politiker keine hochdotierten Posten für die Zeit danach anbieten.

Rüdiger Höwler
Rechberghausen

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Der Leserbrief bezieht sich auf:

„Dänen im Wind“ in Sonntag aktuell vom 24. März 2013 (nicht online verfügbar)