21.12.13 EEG-Umlage

Leserbrief von Rüdiger Höwler an NWZ/GZ vom 21. Dezember 2013

Zu: „EEG-Umlage, Anpassung ist nötig“ in der NWZ vom 20. Dezember 2013…

Klarstellungen

Wieder sind einige Klarstellungen notwendig: Die Förderung erneuerbarer Energien ist eben nicht die größte Subvention. Energiekommissar Öttinger wollte es noch vor kurzem allen zeigen, wie viel Geld die Erneuerbaren verschlingen. Alle Energiesubventionen sollten auf dem Tisch. Die Beamten waren fleißig. Und so stellte sich heraus, dass auch heute noch mit Abstand Kohle und Atom die meisten Subventionen einstreichen. Das hat ihm dazu bewogen, doch nur die Summe der Erneuerbaren-Förderung zu veröffentlichen.

Die großen Stromverbraucher profitieren ganz erheblich vom Ausbau der erneuerbarer Energien, weil die Preise an der Strombörse inzwischen fast um die Hälfte gefallen sind. Heute zahlen sie für die kWh etwa so viel wie zuletzt 2005 und sichern sich schon jetzt Kontingente für 2015 die noch günstiger sind. Die Drohung zur Verlagerung ist da einfach lächerlich. Da kann sich nur jemand bedroht fühlen, der keine Ahnung hat (oder der es gar nicht so genau wissen will).

Wer dermaßen profitiert, sich aber völlig der gesellschaftlichen Verantwortung bei der Finanzierung entzieht, handelt schlicht egoistisch. Und genau da sieht Almunias ganz zu Recht Wettbewerbsvorteile und -Verzerrungen.

Bei der letzten und der nun anstehenden Umlagenerhöhung spielt der Zubau neuer regenerativer Anlagen kaum noch eine Rolle. Hauptkostentreiber sind die fallenden Börsenpreise, die die Erlöse dahinschmelzen lassen und die weitere Zunahme an befreiten Unternehmen.

Dann etwas Geschwätz vom Markt, den es aber auf dem Energiesektor noch nie gegeben hat (siehe Subventionen oben). Strom aus Windkraft an Land ist bereits heute nicht teurer als ihn ein neues Kohlekraftwerk produzieren kann. Ebenso wird es sich schon in wenigen Jahren mit dem Solarstrom verhalten. Während aber die Einfuhrkosten für Kohle und Gas weiter steigen werden.

Der weitere Ausbau führt unter anderem dazu, dass verarmte Haushalte in Zukunft statt 25% Rendite an Konzernen, dann 5 – 12 % Rendite an Privatpersonen und mittelständische Unternehmen zahlen. Ist das etwa verwerflich? Die soziale Schieflage hier in Deutschland hat ganz andere Ursachen. Hier werden gezielt Nebelkerzen gezündet, um eigene Interessen durchzusetzen.

Wichtig ist jetzt im Ausbautempo nicht nachzulassen und die tatsächlichen Ursachen für die Probleme endlich anzugehen. Dafür hat sich Gabriel mit den neuen Staatssekretär Rainer Baake Kompetenz ins Haus geholt. Das lässt hoffen!

Rüdiger Höwler
Rechberghausen

 

zurück zu Positionen und Mitteilungen 2013…

 

zum Themenschwerpunkt Energie…