Mitgliederversammlung OV Voralb 2021- OV-Vorstand wieder komplett


Antje Booß (Dürnau) wurde in der Mitgliederversammlung am 13.10.21 einstimming zur Vorsitzenden des OV Voralb gewählt. Die Voralb-Grünen freuen sich sehr, dass mit Antje nach längerer Vakanz wieder eine engagierte Frau den Vorstand komplettiert. Wiedergewählt wurden ebenfalls einstimming der Vorsitzende Rainer Vogl (Heiningen) sowie Hans Ley (Gammelshausen) als Schriftführer.

Die Mitgliederversammlung konnte endlich wieder „life“ im heimeligen Gartenstüble  in Heiningen abgehalten werden. Alle waren froh, vor Ort zusammen sein zu können.

In lebhafter Diskussion wurde zunächst die Bundestagswahl nachbesprochen. Da die Ergebnisse auf Bundes- wie auf Kreisebene nicht den Erwartungen entsprochen haben, wurde auch über eventuelle Gründe für das Abschneiden diskutiert. So sei es nicht gelungen, das Image als Verbotspartei und als „Schuldige“ z.B. an der Benzinpreiserhöhung loszuwerden. Die offensichtlichen Defizite und Versäumnisse der bisherigen Regierung konnten nicht ausreichend für die eigene Profilierung genutzt werden. Viele Wahlkampfaussagen waren eher negativ besetzt, es konnte kein positives Narrativ für die anstehenden Veränderungen erzeugt werden. Ein weiterer Kritikpunkt war die offensichtliche Unterbesetzung des Social Media Teams im Bund. Die Erfolge der FDP bei den Jungwählern seien zum Teil auf die Nutzung von tiktok zurückzuführen. Die Grünen waren dort nicht präsent.Im Wahlkreis Göppingen wurde das enttäuschende Ergebnis teilweise mit nicht ausreichender Kommunikation erklärt. Dadurch kam die Kampagne schleppend in Gang. Dass die Kandidatin und der Wahlkampfmanager den Kreis mit all seinen Spezifika erst kennernlernen mussten, hat den Start in den Wahlkampf erschwert. Der heftige Streit um die Schließung der Helfensteinklinik in Geislingen hat sicher auch Stimmen gekostet.


Kreisvorsitzender David Catenazzo berichtete, dass künftig wieder mehr Veranstaltungen durchgeführt werden sollen. Dazu kam von einer Teilnehmerin der Vorschlag, das Thema Wasserstoff – Eco-Fuels –  Batterieelektrische Antriebe anzubieten, um den Wissensstand aller Beteiligten zu verbessern. Ein Stammtisch für den informellen Austausch soll ins Leben gerufen werden. Ein weiterer Schwerpunkt für den Kreisvorsitzenden ist die Aufarbeitung des Konfliktes um die Helfensteinklinik. Die bei der letzten KMV aus Zeitgründen verschobenen Tagesordnungspunkte werden am 8.11.21 in einer Online-KMV nachgeholt, eine Kreisausschusssitzung soll ebenfalls bald durchgeführt werden. Noch in diesem Jahr sollen zwei neue Ortsverbände im Bereich Donzdorf/Lauterstein und Uhingen gegründet werden.Die Zusammenarbeit und der Wissenstransfer zwischen den Gemeinderät*Innen der Partei soll ortsübergreifend verstärkt werden mit dem Ziel, Anträge und Informationen zu harmonisieren und wiederzuverwenden. Dazu muss auch die themenbasierte Arbeit im KV verbessert werden. Ein weiteres Ziel ist es, neue Listen für die nächsten Kommunalwahlen (2023) aufzustellen.


Die Reaktivierung der Boller Bahn ist eines der großen Themen im Voralbgebiet. Rainer Vogl berichtete, dass gerade im Landratsamt die Ausschreibung für die Machbarkeitsstudie vorbereitet wird. Mit einem Ergebnis dürfte nicht vor Ende 2022 zu rechnen sein. Angesichts der immensen Kosten des Streckenteils zwischen Bad Boll und Kirchheim erscheint aber keineswegs sicher, dass das Gutachten positiv ausfallen wird.


Das interkommunale Gewerbegebiet in Aichelberg, das fünf Kommunen des Gemeindeverwaltungsverbands Raum Bad Boll in Angriff nehmen wollen, hat die nächste Hürde in der Regionalversammlung genommen. Die Aufhebung des regionalen Grünzugs ist in die Wege geleitet. Noch ist es aber ein weiter Weg bis zur Erschließung  des Gewerbegebiets. Die Voralb-Grünen werden sich weiter gegen den massiven Flächenverbrauch engagieren. Hans Ley wies darauf hin, dass derzeit auch in Weilheim wieder ein Gewerbegebiet in der Diskussion ist, direkt auf der anderen Seite der Autobahn. Auch in Kircheim, direkt an der Autobahnanschlussstelle Kirchheim Ost, nur wenige Kilometer von den geplanten Gewerbegebieten in Aichelberg und Weilheim entfernt, sollen weitere Gewerbeflächen erschlossen werden. Immerhin haben sich die Dettinger in einem Bürgerentscheid mit großer Mehrheit gegen das Gewerbegebiet Hungerberg, südlich der Autobahn, entschieden. Sonst wären im schlimmsten Fall vier Gewerbegebiete in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden.


Auch aus den einzelnen Gemeinden wurde über spannende Themen berichtet. Biodiversität und Radwegekonzept in Heiningen, PV-Pflicht jetzt schon auf Neubauten im Baugebiet Letten II in Gammelshausen, vorerst statt 12 nur 5 Bauplätze in Dürnau im Baugebiet Morgen II. Äußerst problematisch wird dagegen der geplante Neubau des Nahversorgers in Dürnau gesehen. Der alte Standort würde aufgegeben, ein Teil des alten Sportplatzes mitsamt mit der Skater-Bahn müsste geopfert werden. Die Konkurrenzsituation zum Dorfladen in Bad Boll würde verschärft.

ab/hl/rv